TK25 in der ersten Fassung, ±1900. Die Entwicklung des Ortsnamens Langelsheim: Prof. Jürgen Udolph zuletzt am 11. Mai 2012:
1131 Langenze/Laggenize 1.000 Jahre 2016: nicht in Langelsheim, aber sonst wo Vorbereitung zur 1000-Jahr-FeierDie 1000-Jahr-Feier im Jahr 2016 rückt näher. Deshab lädt die Gemeinde Engagierte ein, die sich an den Aktivitäten zum Fest beteiligen möchten. Vorbereitet werden soll unter anderem eine Chronik. Das Treffen ist am Dienstag, 5. Juni, um 19.30 Uhr im >Eifeler Scheunencafé in Gillenfeld. |
Archiv: Langelsheim a.H.
Zum Jahresanfang 2016 27. Juni 2012 Prof. Dr. Jürgen Udolph sprach über Ortsnamen im Umkreis von Bad Harzburg und Goslar. → 12. Mai 2012 Wie alt ist Langelsheim?Ziemlich alt. Es gibt Funde aus der Steinzeit vom Röseckenbrink. War was dabei, was sich C14-datieren läßt? Das Megalith-Grab bei Bredelem wird auf 5.000 - 5.500 Jahre alt geschätzt. Die Kansteinburg heißt es, hat von 800 bis 1000 die am Nordharz verlaufende Ost-West-Verbindung geschützt. Das wären, wenn wir die Steinzeit gelten lassen, gut 3-5000 Jahre, müßten es Bauwerke sein, sind es noch 1200 Jahre. Die eigentliche Frage ist: wann wurde Langelsheim erstmals auf einer Urkunde erwähnt? Daraus leiten sich die 100- und 1000-Jahr-Feiern ab. Welches ist die älteste Urkunde in der Langelsheim erwähnt wird?Ernst Stolte und E. Henning Stolte haben 1982 in "Langelsheim - Beiträge und Hinweise zur Geschichte einer Harzstadt" 1131 als möglich gelistet doch sei die Urkunde gefälscht und es fehlt das erste "n". 1157 wird als vertrauenswürdig angesehen. In der Urkunde von 1157 heißt es Langeneze****. Langeneze gilt als ursprünglicher Name Langelsheims. Die heutige Form (-heim) ist jung; auszugehen ist von "Lang-nes-". "Nes" bedeutet: "Vorgebirge", "Landzunge", Ostfriesisch "nesse" bedeutet "steile Küste", "Halbinsel", "Landzunge". Der Ortsname Langelsheim ist praktisch identisch mit dem der Insel (Hallig) Langeneß. Hannover, 1921, gibt Franz Teckhoff "Das Leben des Bischofs Meinwerk von Paderborn" die Vita Meinwerci kommentiert heraus. Meinwerk war von 1009 bis 1036 Bischof in Paderborn. Sein Leben wurde von einem ungenannten Mönch des Klosters Abdinghof bei Paderborn gut 100 Jahre später, 1155-1165, verfaßt. Teckhoff geht davon aus, daß der Verfasser der Vita Meinwerci, die genannten Urkunden vorliegen hatte. Auf S. 62 der Vita Meinwerci findet sich dieser Satz Comparavit quoque apud Thiedricum et suam uxorem Geppan in Goslaria duas familias in Lanchel per advocatum suum Amulungum; qui presente Benna, Udone comitibus et Hecelino calvo VII uncias auri et III libras denariorum eis pro eis dedit. Stolte (1982) hat das so interpretiert: Die Urkundenforschung hat nun in neuerer Zeit den Ortsnamen „Lanchel“ aus der Vita Meinwerci (um 1016) ans Licht geholt und auf Langelsheim bezogen:und schloß daraus: Ließe sich die Beziehung erhärten, so könnte Langelsheim in wenigen Jahrzehnten sein 1000-Jahr-Feier begehen. Die wenigen Jahrzehnte sind fast vorbei: 2016 soll es soweit sein. 975 Jahre wurden 1991 gefeiert. Ein Exemplar der Festschrift gibt es u.a. hier. Sind Lanchel und Langelsheim der gleiche Ort? Fragen wir die NamenforschungBeim NDR erklärt Prof. Jürgen Udolph täglich die Bedeutung Ihres Wohnort-Namens. Dort findet sich auch Langelsheim.
Ich habe ihn direkt gefragt. Seine Antwort: Ansonsten ist seine Auflistung der Entwicklung des Namens Langelsheim gleich der bei Stolte 1982 und hier auf dem linken Rand nachzulesen. ÜbersetzungBeim weiteren Stöbern fand ich in der "Regesta Historiae Westfaliae" eine ähnlich lautende Stelle zum Verkauf der 2 familiae an Bischof Meinwerk XXVII. Episcopus comparauit ad Tiedricum et ad suam vxorem Geppam in Gosleri IL familias in Lanchel, cum VII. unciis auri et III. libris denariorum. Amulunc fecit traditioncm. Hoc uidebat Benna comes. Vda comes. Hecil caluus.dort übersetzt zu 855. Bischof Meimoerk kauft von Tiedrich und dessen Ehefrau Geppa zu Goslar, 2 Familien zu Lanchel. Ich lese den Text* und verstehe ihn so:
Fragen
Wo suchen?Digitized Medieval Manuscripts Map Unzuverlässige Seite. Zu häufig die Nachricht {"message":"Account over limit."}. ConclusioLanchel paßt nicht in die Entwicklung des Namens Langelsheim, es ist keine Vorform zu Langeneze! Es gibt keine Urkunde, die eine Existenz Langelsheims um 1016 n. Chr. belegt. Schade! 1131 ist eine gefälschte Urkunde und dem Namen Laggenize fehlt ein n. 1157 scheint sicher und der Name Langeneze passt. Wir könnten in 10 Jahren 1222-Jahre Kansteinburg feiern. Oder wir nutzen 2017 für die durch eine Urkunde belegte erste Erwähnung des Ortes Langeneze und feiern 860-Jahre-Langelsheim. Zur 900-Jahr-Feier 2057 bin ich zu alt und an der 1000-Jahr-Feier 2157 ist niemand mehr dabei, den ich kenne. Prof. Jürgen Udolph zuletzt am 11. Mai 2012:
Dr. Birgit Meineke, Projekt: „Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe – Onomastik im europäischen Raum“
* ich kann lesen, habe mit meinem Latein Geld verdient: ** Bedeutung: familia, familiae *** Denarius sind römische Münzen. Waren die römischen Münzen noch im Umlauf oder hat nur deren Bezeichnung für einen 10-er Wert überlebt?
↵ **** stammt Viktor Emil Heinrich Langnese oder einer seiner Vorfahren aus Langelsheim/Langeneze? ↵ Das wahre Lanchel?Zwei Lanchel stehen zur Auswahl: Langeln in Sachsen-Anhalt, nördlich Wernigerode Ausführung Prof. Dr. Jürgen Udolph am 27.6.2012 in Bad Harzburg: Macht das Sinn? Kauft ein Bischof in Paderborn Land bei Wernigerode? Warum? Hat er noch mehr in dieser Region gekauft?
Und das Lanchel, das heute die Gemeinde Schlangen bei Paderborn ist. In der Wikipedia heißt es unter Frühgeschichte und erste Nennung Schlangen wird gemeinsam mit seinen Ortsteilen Kohlstädt und Oesterholz-Haustenbeck in der Lebensbeschreibung des Bischofs Meinwerk von Paderborn erstmals erwähnt. Die Nonne Oda zu Geseke übergab damals ihr Erbgut in den Dörfern Lanchel (Schlangen), Astanholte (Oesterholz) und Colstidi (Kohlstädt) an die Kirche zu Paderborn. Auch hier wird sich auf die Vita Meinwerci berufen. Weitere Quelle: "Regesta Historiae Westfaliae" hier die Übersetzung: 787. Odn, Nonne zu Gesike, übergibt, mit Einwilligung ihres Bruders Richard, ihr Erbgut in den Dörfern und der Mark Colslidi, Astanholte, Lanchel und im ganzen Pathergau, wofür B. Meinwerk ihr den Zelienten von 10 Pflügen aus benachbarten Orten u. a. m. anweist, ihrem Bruder aber ein Pferd gibt; in Gegenwart des Propstes Hosad, des kaiserl. Kapellans Ecilin, des Grafen Anmlimg u. A. V. M. 1 c. p. 530. Nr. 14. Auch hier war beim Verkauf Graf Amelung (Anmlimg) zugegen. Amazon hat noch Exemplare 2 der Festschrift Lanchel, Colstidi, Astanholte : Beiträge zur Geschichte der Ortschaften Schlangen, Kohlstädt und Oesterholz-Haustenbeck, [1894 - 1969, zum 75jährigen Jubiläum d. Spar- u. Darlehnskasse Schlangen]. Dr. Meineke meint, die drei Erwähnung von Lanchel in der Vita Meinwerci beträfen nicht nur Schlangen bei Paderborn. Noch eine These
Von Langeln bei Medebach sind es 66 km bis Paderborn. Von Langelsheim nach Paderborn sind es 150 km. Von Paderborn nach Schlangen 13,5 km. Auch die folgende Ableitung ersetzt keinen urkundlichen Beleg: Dieser Ort liegt in der historischen Grafschaft Amelung, etwa 50 km südlich von Paderborn und 10 km vor Winterberg im Sauerland. Aus diesem Gebiet, dem südlichen Sauerland, fand die Umsiedlung von Berg- und Hüttenleuten in unser Gebiet statt. Die bislang im Nordharz unbekannten Technologien dieser sogenannten „Franken“ ermöglichten es, aus den bleihaltigen Melierterzen des Rammelsbergs Blei und Silber zu gewinnen. … die einer Prüfung nicht standhält. |