Wie naß war 2017?
2017 war sehr naß, gefühlt und gemessen. Vor allem die zweite Jahreshälfte war übernaß. Knapp 950 Liter pro Quadratmeter sind für Langelsheim 200 Liter mehr als im langjährigen Durchschnitt bis 1990.
Meine gemessenen Monatsmittel liegen nur im April unter der zu erwartenden Niederschlagsmenge. Ende März und 1. April waren so warm, wir haben bis spät in den Abend die Nachbarschaft gepflegt. Danach spielte das Wetter gegen die Regel, April war so kalt, daß die Obstblüte erfror. Nur Pfirsiche konnten wir ernten, der blühte vor allen anderen Obstbäumen und hatte bereits Früchte angesetzt als es fror.
2016 war trockener als der Durchschnitt. Fast 100 Liter weniger fürs ganze Jahr als zu erwarten. Auch 2016 hat sich wenig um die üblichen Niederschläge eines Monats gekümmert. Der Juni 2016 war sogar naßer als der 2017-er.
Das Wetter macht uns Ärger, die Obsternte fällt aus, Überschwemmungen richten Schaden an, Planungen aus den Erfahrungen helfen nicht, es ist viel zu naß, die Maschinen versinken im Ackerschlamm. Wir sind es selbst schuld und können es uns leicht erklären: wir verbrennen Kohle, Öl und Gas seit ca. 150 Jahren mit exponentieller Zunahme seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts.
Über Jahrmillionen haben Pflanzen den Kohlenstoff aus der Atmosphäre genutzt, um ihre Substanz aufzubauen. Jetzt verbrennen wir die fossilen Pflanzen und geben unglaubliche Mengen Kohlenstoff als CO2 in einem kurzen Augenblick an die Atmosphäre zurück. Damit verändern wir alle Stellwerte, die das Wetter bestimmen. Keine gute Idee. Der Natur ist das egal, aber uns kostet es.