Die blauen Mülleimer

Bisher hatte ich hinter der Haustür meinen Altpapier-Sammelplatz. Werbung und anderer Nonsens landete direkt aus dem Briefkasten dort. Jetzt haben wir das Monstrum Blaue Tonne – mit dem der Landkreis den ehrenamtlichen Papiersammlern eine Finanzierungsgrundlage entzieht – auf dem Hof stehen. Ist die Tonne voll, beantrage ich eine neue - die Volle wiegt dann eine Tonne und ist nicht mehr zu bewegen.

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Auf dem Weg dahin blätterte ich heute durch dieses Hochglanzprospekt. Darin steht die Maxxcon-Übersetzung der ÖkoPol-Stellungnahme zu MESSUNGEN DER LUFTBELASTUNG (TEIL 1: MÄRZ-JUNI 2008) IM RAUM LANGELSHEIM für uns Dummies. Diese Schnipsel konnte ich vor dem blauen Monster retten.

Märchenstunde

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Da steht Seite 2 unten Die Messergebnisse um den 31.05.08 zeigen, dass im Raum Langelsheim kurzzeitig erhöhte Staubkonzentrationen auftreten können. Dabei kann der Tagesmittelwert in die Nähe des Wertes 50 Mikrogramm/m³ steigen, dessen Unterschreitung die WHO empfiehlt.

Nach dem Original wurde der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm/m³ deutlich überschritten (Seite 6). Dass der von der WHO empfohlene Jahresmittelwert von Staub (PM 10) in dem kurzen Zeitraum bereits zu 80% ausgeschöpft wurde (16 Mikrogramm/m³ - WHO-Grenzwert: 20 ) wird geflissentlich verschwiegen.

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Thema: Schwermetalle im Feinstaub

Dazu steht im Original "die Grenzwerte von Antimon und Nickel werden erheblich überschritten (Antimon z.B. in nur 3 Monaten in Astfeld bereits zu 216%); bei Cadmium, Blei und Vanadium liegen die Werte auch recht hoch (Seite 10-11)."

Die dichterische Freiheit der Maxxcon auf der Suche nach der blauen Blume: Für Schwermetalle in der Luft (Feinstaub) zeigen die Messwerte ein gering belastetes Gebiet. ... Es ist davon auszugehen, dass alle Werte bei ganzjähriger Messung deutlich unter Grenz- und Empfehlungswerten liegen.
Fiderallala, fiderallala, …

Benzo(a)pyren

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Dazu steht im Original "Die Mess-Ergebnisse für Benzo(a)pyren in der Luft sind so gering, dass sie auf einen möglichen Mess- oder Übertragungsfehler hin überprüft werden sollten."

Tatsächlich wurden Werte gemessen, die so gering, daß sie noch niemand in ganz Deutschland bisher gemessen hat. Liegt bestimmt am teuren Sprit.

Die dichterische Freiheit der Maxxcon versteigt sich zu neuen Höhenflügen: Die Mess-Ergebnisse für Benz(a)pyren in der Luft sind äußerst gering. ... Es ist sicher davon auszugehen, dass für Benz(a)pyren ... der Grenzwert deutlich unterschritten wird.
Von einem höchst-wahrscheinlichen Messfehler/Übertragungsfehler kein Wort!

Da überrascht es kaum noch, dass angeblich bei den 2 Mess-Stellen in Astfeld (LA2 - alter Bahndamm und LA5 - MTV-Platz) Stickstoffdioxide in der Luft gemessen wurden. Die dortige Mess-Ausstattung kann das nicht, es ist nur die Einrichtung für das "Bergerhoff-Verfahren" vorhanden, mit dem Grobstäube gemessen werden.

 

Mit Schönfärberei läßt sich Geld verdienen, von der Märchenstunde bleibt uns kein müder €. Wir zahlen nur drauf.