26. juni 2013

Mehr Farbe ins Leben

Der Montag in der Oberschule hat mich an meine Lochkartenzeit erinnert. Damals, im letzten Jahrtausend, haben wir auf dem Computer Karten gezeichnet, indem wir auf Rasterpositionen Zahlen und Zeichen eindruckten. Referenzen auf die Geographie mußten wir spärlich verwenden, da die Nadeldrucker nur schwarze Farbe kannten. Es gab damals Künstler die in vergleichbarer Technik Portraits mit der Schreibmaschine produzierten.

Heute geht das schöner und liest sich besser. Für meine Verwendung habe ich die beiden mir wichtigen Karten aus dem Geruchs-Gutachten neu gestaltet. Klick auf die Karte öffnet ein PDF dieser Karte.

Geruchsqualität: Styrol

styrol

Geruchsqualität: Abwasser

Abwasser

Geruchsqualitäten Abwasser und Styrol übereinander

Und nun beide Auswertung übereinander: ziemlich deckungsgleich.

AbwasserStyrol

Geruchs-Äquator

Das 2013er-Gutachten bestätigt den Langelsheimer Geruchsäquator. Legt ein Lineal von Südwest nach Nordost auf den Uitschenpump und ihr habt ungefähr seine Lage. Nördlich der Langen Straße krümmt der Äquator nach Ost weg. Westlich dieses Äquators ist gut draußen leben.

Glücklicherweise ist auch die Erkenntnis über die Windverhältnisse am Standort Langelsheim dieses Mal wesentlich näher an der Realität als noch 2008. iMA Richter & Röckle hat 2008 für den TÜVnord die Ausbreitung der Abgase vom Schornstein der Müllverbrennung …
Hmh, wie kann man das nennen … nach Vorschrift gewürfelt?

Wer 9 Minuten Zeit hat, kann sich den Vortrag im Rahmen der Erörterung einer Müllverbrennungsanlage für Ersatz-Brennstoff im Zuge des Vorbescheidsverfahrens von 2009 hierzu ansehen: das vom TÜV Nord auf Empfehlung des DWD verwendete Windfeldmodell bildet nicht die beobachtete Realität ab. Das läßt sich beweisen und der Vortrag führt diesen Beweis.

Ich wußte es schon lange: mit Bioindikatoren läßt sich schneller, detaillierter und preiswerter Wissen schaffen.

24. Juni 2013

Montagabend, 19:00 Uhr: Vorstellung des Geruchsgutachtens.

geruchsgutachten

Geruchsgutachten beauftragt von 10 Langelsheimer Firmen. Anwesend: 2-3 Vertreter der beauftragenden Firmen, Bürgermeister Schrader, die Fraktionsvorsitzenden aus dem Rat, die Bürgermeister-Kandidaten und ein halbes Dutzend Langelsheimer.

Wie immer

Es lief ab wie erwartet. Die Moderation durch das Gewerbeaufsichtsamt war … bemüht.
Die Vorstellung des Gutachters verlief wie vorhergesagt. Es ging um
a) des Gutachters Reputation (Werner-Jürgen Kost FRMetS, CMet) und
b) einlullen mit Werten, Statistiken und mit Fachbegriffen. Dazu ein kleiner Exkurs in Statistik und Fehlerberechnung zur Absicherung derselben. Danach viele Karten fürs Malen nach Zahlen aber nichts auf den Punkt gebracht, kein Resumee, kein Herausstellen der Quintessenz? Niente, nix, nüschte!

Die Erfahrung lehrt, gerade im Sommer kann man besseres mit sich anfangen, als sich schlecht vorbereitete, lustlos präsentierte und weit vom Stand der Vortragstechnik entfernte Lullabies anzutun. Bis hierhin hat niemand was verpaßt.

Doch dieses Mal war manches anders

Es hat sich jemand darum gekümmert, die Geruchsproblematik im Ort mit einer Analyse anzugehen. Hat die 10 potentiell geruchsverbreitenden Firmen zusammengetrommelt, hat Geld eingesammelt und das Gutachten in Auftrag gegeben. Gute Initiative. Vielen Dank!

Und noch was war anders: der hauptsächliche Verursacher der Gerüche hat sich nicht aus seiner Verantwortung mit Wortklauberei entzogen. Haben wir so etwas schon mal erlebt? Das sollten wir im Kalender rot anstreichen.

Synthomer2013

Hauptverursacher ist die Synthomer und die steht dazu, ganz offiziell.
Dr. Sean Beaumont, Werksleiter der Synthomer in Langelsheim, trug das Ergebnis eines eigenen Gutachtens über die möglichen Emissionsquellen auf dem Firmengelände vor, sagte wie die Synthomer dazu steht und versprach die Geruchsquellen abzustellen. Er zeigte auf einem Luftbild, aus welchen der Absitzbecken auf dem Firmengelände der Geruch komme. Dort wolle man arbeiten und die Emissionen abstellen.
Und es war nicht langweilig.

Liegt das an den Personen die inzwischen verantwortlich sind? An Sean Beaumont der frisch hier verantwortlich ist oder am von H.C. Starck zur Synthomer gewechselten Umweltbeauftragten, der vom Stinken aus der Borchers-Kurve genug hatte?

Neue Zeiten?

Wäre schön. Dort wohnen wo man arbeitet, das ist zukunftsfähig. Super, wenn es nicht eine Eintagsfliege bleibt.

→ Ein wenig zum Abend in GZ-online, das meiste morgen auf GZ-offline.

Nachsatz

Am 20. September zu bundesweiten Tag der offenen Tür der Chemie sind alle eingeladen, sich die Synthomer anzusehen. Die Synthomer feiert ihr 50-jähriges und die Chematall/Hans-Heinrich-Hütte ihr 100-Jähriges Bestehen.

Das Ergebnis des Gutachtens von Werner-Jürgen Kost an sich ist stimmig. Er hat mit relativ wenig Nasen die Situation erfaßt. Es hätte seinen Erkenntnisgewinn sicherlich gefördert, seinen Hintern vom Schreibtisch weg und vor Ort zu bewegen.
Jetzt frage ich mich, wieso die iMA Richter & Röckle im 2008-er Gutachten zur Emission aus dem Schornstein der Wagnerschen Müllverbrennung die Windsituation so vollkommen anders und falsch berechnete. Unvermögen oder wessen Brot ich eß oder hätten auch mal ihren Hintern hierher bewegen sollen?

Death by PowerPoint oder What are the secrets of a great WikiTalk? Phil Waknell

1. Juni 2013

Es stinkt in Langelsheim. So so!

Was ist daran neu?

  • von der Synthomer kommt der Fußbodenbelagsgeruch, regelmäßig, nervig und ich fürchte nicht gesund
  • vom Holzkraftwerk riecht es, als würden alle Kamine im Ort gleichzeitig betrieben und brennten schlecht
  • Verwesungsgeruch auf Exners Gelände ist nicht unerwartet, riecht wie auf einer Müllkippe und wenn der Wind drüber weht
  • Geruch nach Hühnerkacke kommt neuerdings dazu, wenn Mist aus weit entfernten Mastställen hier bei uns untergepflügt wird
  • der sauer-pelzige Geschmack auf der Zunge ist mit der Wifo verschwunden
  • viele andere Gerüche sind nicht so dominant, nicht so regelmäßig und meist kleinräumiger wie z.B.
  • ab und an säuerlich nach Maische und Silage.

Geruchsäquator

Es gibt einen Langelsheimer Geruchsäquator. Legt ein Lineal von Südwest nach Nordost auf den Uitschenpump und ihr habt ungefähr seine Lage. Nördlich der Langen Straße krümmt der Äquator nach Ost weg. Westlich dieses Äquators ist gut draußen leben.

uitschenpump

Nun hat also die iMA Richter & Röckle aus Freiburg/Breisgau ein Geruchsgutachten zu Langelsheim ausgeführt. Gibt es kein anderes Ingenieurbüro? iMA Richter & Röckle haben schon das Gutachten zur Ausbreitung der Abgase der Wagnerschen Müllverbrennung verkackt. Für das Gutachten haben Sie 2008 Daten aus dem Ambergau nach Langelsheim verfrachtet, weil der deutsche Wetterdienst für Langelsheim keine Daten zu bieten hat. Die Ambergauer Daten haben sie mit unpassenden Braunschweiger-Daten vermischt. Damit es sich besser rechnen liesse, verlegte iMA Richter & Röckle den Emissionsort aus dem Tal auf den Kahnstein. Seltsames Verständnis von genau, korrekt, richtig. Hätten wir deren Ergebnis aus dem Kaffeesatz lesen können? Yep, das war eine mangelhafte Arbeit!

Wissen schaffen

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Hat das Ingenieurbüro diesmal wissenschaftlicher gearbeitet? Wie häufig sind Mitarbeiter aus Freiburg hierher gekommen? Wußten die Gutachter schon alles besser – vom Höllentäler läßt sich nicht alles ableiten – oder hat sich jemand vor Ort kundig gemacht? Ich kenne niemanden, der gefragt worden wäre.

Am 24. Juni 19:00 wird es eine Veranstaltung im Forum der Oberschule zu diesem Gutachten geben. Was werden wir erfahren? Zuerst wird man uns zuscheißen mit Werten, Statistiken und mit Fachbegriffen, die mehr des Gutachters Reputation erhalten und den verwendeten Kaffeesatz übertünchen sollen als Wissen schaffen.

    Werden wir Antworten hören zu diesen Fragen:
  • Wie häufig, wann und über wieviele Tagen waren die Gutachter hier vor Ort?
  • Was taugen deren Nasen?
  • Wahrscheinlich nur gemessen, nix kapiert.

Wenn die möglichen Verursacher denn nun selber das Gutachten bezahlten, was sind deren

Konsequenzen?

Ein positive Reaktion hat es schon gegeben. Die Synthomer will laut GZ-Artikel rausfinden, wo auf dem Betriebsgelände ihr Gestank entweicht. Hat schon jemand bei den Lösungsmitteln gesucht, deren Ausbreitung verfolgt?

Könnte das Holzkraftwerk den Geruch abfangen? Vielleicht wird es leichter deren Geruch zu ertragen, wenn nicht die Hälfte der erzeugten Energie über 114 Ventilatoren in die Luft gepustet würden. Wenn die LKWs nicht durch den Kropskamp donnerten sondern sich so verhielten, als führen sie bei sich zu Hause vorbei.

Alle anderen sind fein raus, oder?

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27. Dez 2014

Die BI hat fertig!

Die BI Sophienhütte wurde gegründet um eine Müllverbrennung auf dem Gelände der Sophienhütte zu verhindern. Damit war die BI erfolgreich. Der alte B-Plan gilt wieder, die Bedingungen des Sanierungsgebietes sind nun einzuhalten. Einzig im Rat sitzen noch viele, die der Änderung des B-Planes und dem Grundstücksverkauf zustimmten. Dafür hat die BI den Ableger WGL mit 6 Sitzen im Rat.

Der BI geht es gut und dem Kinderschutzbund geht es schlecht!

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Der Bahnhof vergammelt, die Bahn tut nichts, weniger Fahrgäste, weniger Züge, mehr Vergammeln, weniger Fahrgäste, weniger Züge, die Bahn tut noch weniger, …

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Versammlung im Februar: wie groß ist der Widerstand und wo kommt er her, was für ein Monstrum soll an die Stadt angeklatscht werden. Oder die Fassung zur Mitgliederversammlung im März.
Präsentation Sigmar Gabriel. Luftballon-Aktion