Mein Resümee zum 16.9.08:

  • Dr. Lahl hat die Politik vertreten und nichts zu Langelsheimer Anlage gesagt.
  • Seine Aussage vom Januar 2008, daß SNCR-Anlagen wie die in Langelsheim geplante, die Grenzwerte der 37. BImSchV – die nun Bestandteil der 17. BImSchV wird – nicht einhalten können, stimme noch. Allerdings sei er justamente aus Würzburg gekommen und dort sei über neue SNCR-Technik referiert worden, die eine Chance hätte, die Grenzwerte doch einzuhalten. Das habe man bisher nicht prüfen können.
  • Herr Fehrenbach hat allgemein über CO₂-Bilanzen referiert.
  • Zur Langelsheimer Anlage hat er geheimnist über einen Heißdampf-Abnehmer, auch erst am Tag davor erfahren, so daß die CO₂-Bilanz um den Faktor 10 besser darstehe als irrelevant negativ, was positiv ist. Und weg war er, gaaanz wichtig, Brüssel und so.
  • Dr. Temme hat 3 Monate Frühjahr gemittelt
  • und die Mittelwerte seien nicht so schlecht im Vergleich zu den Grenzwerten. Verschwiegen hat er die Benzo(a)pyren-Meßpanne (die Herr Tebert von Ökopol vermutet), hat sogar den Wert als günstig dargestellt. Daß die Feinststaub-Werte (PM 2,5) bereits 50% des vorläufigen Grenzwertes ausschöpfen, hat er bestätigt. Ansonsten hackte er wieder auf uns Kamin-Besitzern rum, als würden wir den Kamin zu 60% mit Kunststoff und zu 40% mit behandeltem Holz befeuern.

Kahnstein

Rausgeschält hat sich das Thema

Feinststaub

Das Einatmen von Feinstaub, Asbest und anderen feinen Partikeln kann Lungenkrebs und auch andere Krebserkrankungen auslösen.
50% des ab 2010 empfohlenen Grenzwertes von 25 µg/m³ wurden bereits im Frühjahr 2008 im Mittel ausgeschöpft, was zum Zielwert 20 µg/m³ grenzwertig wird.
Das heißt rote Plakette für den Kahnstein und wohl auch für die Mönchehof-Siedlung, wenn denn bei Ostwind gemessen würde.

Im Rahmen der neuen Richtlinie sollen die Mitgliedstaaten die PM2,5-Exposition in städtischen Gebieten bis 2020 gegenüber den 2010 gemessenen Werten um durchschnittlich 20 Prozent senken. Bis 2015 soll erreicht werden, dass die Konzentration in diesen Gebieten den Wert von 20 µg/m³ nicht mehr überschreitet. In ihrem gesamten Hoheitsgebiet müssen die Mitgliedstaaten einen PM2,5 -Grenzwert von 25 µg/m³ einhalten, der verbindlich ab 2015 vorgeschrieben ist, möglichst aber bereits ab 2010 erreicht werden sollte.

Hier mißt die eurofins

Die Meßstellen hat der TÜV ausgesucht. Das ist nicht der Technische Überwachungsverein, wie wir ihn erleiden, sondern die TÜV Nord GmbH. Sie kennen "Wes Brot ich ess, …". Gefunden hat die TÜV Nord GmbH die Meßpunkte mit ihrem extrapolierten Daten-Raster über den ganzen Harz, dessen Maschen so groß sind, daß Unebenheiten wie der Kahnstein durchrutschen. Ja so ein Riesenraster kostet viel Rechenleistung, aber das ist nicht unser Bier, wenn man den Hintern nicht vor Ort bewegt.
Von den 41 Ostwindtagen, die wir dieses Jahr von April bis August hatten, haben sie auch keine Ahnung, das erkennt jedes Langelsheimer Kind schon an der Auswahl der Meßpunkte.

Die Meßstelle auf dem Kahnstein (LA1) ist die einzige, die alle Werte mißt, deren Untersuchung beauftragt ist. Die anderen Meßstellen (LA2, LA3 und LA5) messen nur einzelne Stoffe. Die Meßstelle in Oker (LA4) wird vom Land betrieben.

Herr Temme: warum Sie von Mai bis heute nicht in der Lage waren, die Position von LA5 einzutragen ist mir ein Rätsel.

Und die wichtigste Frage wie immer zum Schluß:

Was haben wir Langelsheimer und Nordharzer von der Anlage?

außer Kosten, Husten, Heiserkeit und entgangenen Einkünften. Dürfen wir wenigstens wieder unsere Gartenfrüchte ohne Bedenken konsumieren, wo doch die Vorbelastung die Schwelle der Irrelevanz nach 1000-jähriger Industriegeschichte kratzt!