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Mangelhafte Antragsunterlagen, alte Daten, nicht nur in Langelsheim. Nachzulesen in der Frankfurter Rundschau: Kohle-Kritiker sehen sich bestätigtIn Großkrotzenburg – das heißt wirklich so – steht ein Kohlekraftwerk auf der Kippe, weil die EON mangelhafte Unterlagen geliefert hat. Kommt Ihnen das bekannt vor? Tja, unsereiner weiß nie, wo Unvermögen aufhört und Methode anfängt. Hier einige interessante Parallelen: Der Energiekonzern Eon muss voraussichtlich für das geplante und umstrittene Kohlekraftwerk Staudinger 6 bei Großkrotzenburg (Main-Kinzig-Kreis) Gutachten nachbessern oder neu erstellen lassen. … Mit dieser Position stehen die Gegner nicht allein da. Regierungspräsident Gerold Dieke sagte jüngst, die Erörterung in Hainburg (Kreis Offenbach) habe einige Fragen zu Block 6 aufgeworfen. Hierzu zählen offenbar die nach Auffassung der BI fehlerhaften Basisunterlagen. Ich könnte mir vorstellen, daß das Gewerbeaufsichtsamt in Braunschweig zu einem ähnlichen Ergebnis kommt. Weil die Unterlagen nicht ausreichen, gibt es einen das Verfahren ablehnenden Vorbescheid. Die Maxxcon darf es mit neuen und vollständigen Unterlagen noch einmal versuchen. Wird das wie in Rügen ausgehen? Als die Unterlagen vollständig und der Bescheid positiv war, fehlte das Geld. * Nicht nur die Immissionsrechnung der TÜV Nord GmbH war unter aller Kanone. Alle Unterlagen waren unvollständig, ungenau formuliert und widersprüchlich. Selbst das Zählen der Kapitel klappte nicht.** Ich glaube eher an Methode. Je schlechter die Antragsunterlagen, um so weniger kann die Genehmigungsbehörde nachher auf deren Einhaltung pochen. Monate vor der Erörterung wurde groß getönt, man wolle die NOx-Werte der 37. BImSchV einhalten. Beantragt wurden die alten Werte. Erst in der Erörterung, mit dem Rücken an der Wand, wurden diese Werte nachträglich in den Antrag aufgenommen. Die Abgase werden über einen 180 Meter hohen Kühlturm in die Luft entweichen. Welche Wirkung die mit Schadstoffen belasteten und zu Boden sinkenden Wasserdampfschwaden auf Natur und Mensch ausüben, sei ungeklärt. Eon soll sich in ihrem Gutachten auf knapp 30 Jahre alte Literatur gestützt haben. Modellversuche im Strömungskanal gab es nicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für den Antragsteller Braunschweig an den Harz verlegt und Mahlum als Windmessstandort schöngeredet, weil sie keine andere Datenbasis anbieten können. Die Gutachterin des DWD sitzt in Mainz. Für die paar Euro des Gutachtens war eine Inaugenscheinnahme vor Ort nicht mehr drin. Das hat sie schriftlich dokumentiert. Mich wundert sehr, daß der DWD keine Wetterstation an solch interessanten, weil kleinräumig abwechslungsreichen Standorten wie hier betreibt. Kachelmann hat am Harzrand ebenfalls keine, Othfresen und Salzgitter-Bad sind schon zu weit vom Harzrand weg. Meteomedia will 10.000 €, wenn ich meinen Garten zur Verfügung stelle. Fragen blieben ebenso bei der Berechnung zur Ausbreitung der Schadstoffwolke offen. Die Topografie des Spessarts sei nicht berücksichtigt worden. Nacharbeiten werden vermutlich auch bei den Vorbelastungsmessungen nötig sein. Die BI Stopp Staudinger konnte aufzeigen, dass zwei Messpunkte am Rande der Hauptabgasfahne lagen. Ein Teil der Messstationen sei ungenügend ausgestattet gewesen. In einem Fall soll die Apparatur lediglich aus einem Einmachglas bestanden haben. Auch das wieder eine Parallele. Hat in Großkrotzenburg auch der TÜV gemessen und wenn ja welcher? Die TÜV Nord GmbH ist ebenfalls in Hessen unterwegs – auch dort im Gespann mit Prof. Eikmann. In Großkrotzenburg stehen die Bürgermeister hinter ihren Bürgern. Wahrscheinlich braucht niemand von denen einen Aufsichtsratsposten. Ja ich weiß, erst fordert unsereiner die Kontrolle des Betreibers und nun soll es nicht der ehemalige Bürgermeister werden. Mir hätte das als einstmals gewählter Vertreter zu viel Geschmäckle. |